Handwerkskosten 2025: Stundenverrechnungssatz ist nicht gleich Stundenlohn

Die steigenden Kosten im Handwerk sorgen auch 2025 für Diskussionen – insbesondere rund um den sogenannten Stundenverrechnungssatz. Viele Kundinnen und Kunden gehen fälschlicherweise davon aus, dass dieser Satz den direkten Stundenlohn eines Handwerkers widerspiegelt. Doch tatsächlich steckt weit mehr dahinter.

Was bedeutet der Stundenverrechnungssatz wirklich?

Während der reine Stundenlohn für eine Malerin oder einen Lackierer beispielsweise bei rund 19 Euro brutto liegt (Tarifabschluss 2023, Stufe 4), zeigt der Stundenverrechnungssatz die gesamte Kostenstruktur eines Betriebs. Hier fließen nicht nur Löhne, sondern auch zahlreiche betriebliche Gemeinkosten ein – von steigenden Energiepreisen über Mieten bis hin zu Materialkosten, Versicherungen und tariflichen Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Warum steigen die Preise im Maler- und Lackiererhandwerk?

Insbesondere die stark gestiegenen Betriebsausgaben belasten die Handwerksbetriebe. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, müssen die Stundenverrechnungssätze angepasst werden. Für 2025 liegen diese laut Branchenangaben häufig zwischen 66 Euro pro Stunde – in manchen Fällen sogar noch höher.

Missverständnis bei Preisverhandlungen

Viele Endkundinnen und Endkunden fühlen sich bei der Konfrontation mit hohen Stundensätzen übervorteilt. Doch der Vergleich hinkt: Der Verrechnungssatz ist kein persönlicher Verdienst, sondern spiegelt die betriebswirtschaftlich notwendige Kalkulation wider. So fließen etwa nur 74 bis 76 Prozent des Bruttolohns tatsächlich in die Netto-Arbeitszeit ein, da Feiertage, Krankheitstage und Urlaub mit einkalkuliert werden müssen.

Fazit

Für Maler- und Lackiererbetriebe wird es 2025 wichtiger denn je, den Unterschied zwischen Stundenlohn und Stundenverrechnungssatz klar zu kommunizieren. Kundinnen und Kunden orientieren sich oft an reinen Lohnzahlen, die jedoch die tatsächliche betriebliche Realität nicht widerspiegeln. Ein betriebswirtschaftlich sauber kalkulierter Verrechnungssatz ist entscheidend, um Kostensteigerungen abzufangen, die Wirtschaftlichkeit zu sichern und eine verlässliche Basis für Preisgespräche zu schaffen.

Handwerksbetriebe sollten daher offensiv erklären, wie sich ihre Stundensätze zusammensetzen – und sich dabei auf transparente betriebliche Fakten stützen. So lassen sich Missverständnisse vermeiden und zugleich das eigene Unternehmen zukunftssicher aufstellen.

Quelle: Magazin Maler und Lackierermeister